Ein üppiges, grünes Feuchtgebiet mit dichten Bäumen, die sich im ruhigen Wasser spiegeln, übersät mit Seerosenblättern unter einem hellen Himmel.

Umwelt und Natur

Der ZTS-Betrieb Plattling sieht sich in besonderem Maße dem Schutz von Umwelt und Gesundheit verpflichtet. Mit großem technischen Aufwand werden Belastungen für die Natur vermieden bzw. soweit nicht vermeidbar auf das geringste Maß reduziert.

Ein blauer Lkw parkt neben großen Haufen von Holzspänen in einer Industrieanlage mit Lagertanks, einem kleinen Gebäude und grünen Bäumen im Hintergrund.

Biologische Abluftreinigung

Der Abbau der Schad- oder Geruchsstoffe erfolgt durch Mikroorganismen, die sich in der Biofiltermasse anreichern. Die Schadstoffe dienen den Mikroorganismen als Nahrung und werden durch biochemische Reaktionen mit Hilfe von Enzymen abgebaut. Die Organismen vermehren sich gemäß dem Angebot an Schadstoffen. Organismen, die diese Schadstoffe verarbeiten können, setzen sich durch, die anderen sterben ab.

Beim Biofilter sind die Mikroorganismen auf einem festen Filtermaterial angesiedelt. Die schadstoffbeladene Abluft strömt durch das Filtermaterial, wird im Flüssigkeitsfilm absorbiert und von den dort lebenden Mikroorganismen langsam abgebaut. Das Filtermaterial, beispielsweise Torf, Kokosfaser, Baumrinde oder Wurzelholzfasern absorbieren die Geruchsstoffe bzw. Schadstoffe aus dem Abluftstrom.

Mikroorganismen auf und in dem Filtermaterial bauen die Geruchsstoffe dann praktisch rückstandsfrei ab. Biofilter sind für den Abbau von Geruchsstoffen und Schadstoffen in geringen Konzentrationen (bis zu 1 g/qm) geeignet. Die unabdingbare Vorraussetzung für gut funktionierende Biofilter ist die Schaffung von physikalischen und chemischen Bedingungen wie z. B. Temperatur (5 ° C – 60 ° C), Luftfeuchte (rf > 95 %), Nährstoffe und pH-Wert, die es den Mikroorganismen ermöglichen, ihren Stoffwechsel auf möglichst hohem Niveau aufrecht zu erhalten, um dabei die Schad- und Geruchsstoffe abzubauen.

Luftaufnahme einer Kläranlage mit großen weißen Lagertanks und einem Gebäude mit rotem Dach.

Biologische Abwasserreinigung

Biologische Abwasserreinigung

Der Betrieb in Plattling verfügt über eine betriebseigenen Kläranlage mit einer max. hydraulischen Stundenleistung von 15 cbm (ca. 50.000 Einwohnergleichwerte). Das Betriebsabwasser fällt innerbetrieblich aus drei Anlagenbereichen diskontinuierlich an. Hierbei handelt es sich um die Produktionsbereiche:

  • Fleischmehlerzeugung mittels Storke-Duke-Anlage mit mengenmäßig größtem und stark schwankendem Abwasser- und Frachtanfall
  • Blutverarbeitung mit hochverschmutztem Abwasser und hoher Temperatur mit relativ konstanter Menge bei durchgehender 5-Tage-Produktion
  • Weiter fallen leicht verschmutzte Abwässer aus dem Biofilter, häusliches Abwasser und leicht verschmutztes Prozessabwasser an, die ebenfalls über die eigene Kläranlage geleitet werden.

Schwellenwerttabelle

Parameter/Einheit und Schwellenwert des LfU: Kriterium 17. BImSchV

Heizwert in MJ/kg: 30, Sedimentgehalt Gew.-%: 0,05, Oxidasche Gew.-%: 0,01, Koksrückstand Gew.-%: 0,1, Schwefel Gew.-%: 0,2, Stickstoff gesamt mg/kg: 500, Cadmium mg/kg: 0,01, Thallium mg/kg: 0,01, Quecksilber mg/kg: 0,01, Antimon mg/kg: 1, Arsen mg/kg: 1, Blei mg/kg: 1, Cobalt mg/kg: 1, Kupfer mg/kg: 1, Mangan mg/kg: 1, Nickel mg/kg: 1, Vanadium mg/kg,: 1,  Zinn mg/kg: 1, Chrom mg/kg: 1, Benzol mg/kg: 100, PCB mg/kg: 10, 0,01 10

Emissionsmessung

Emissionsmessung

Das Analysesystem für die Abgasmessung an den Dampfkesseln wurde für die Anforderungen der 17. Bundes-Immissions-Schutz-Verordnung ausgelegt. Es erfasst kontinuierlich die im Abgas der Kessel vorhandenen Konzentrationen an Kohlenmonoxid, Stickstoffmonoxid, Sauerstoff und den Staubgehalt.

Die Emissionsmesswerte sind in einem Monatsbericht an das Bayerische Landesamt für Umweltschutz in Augsburg mitzuteilen. Die Überwachung erfolgt von dort aus durch sachverständige Mitarbeiter.

Hier finden Sie die bei der Anlagengenehmigung zugrundegelegten Schwellenwerte:

Endprodukte

Tiermehl

Das Tiermehl wird in Mehlsilos zwischengelagert, von dort direkt in geschlossene LKWs gefördert um zu den entsprechenden Verwendern transportiert zu werden. Seit dem 01.01.2001 werden alle Mehle in Kraftwerken oder in der Zementindustrie als hochkaloriger Ersatzbrennstoff verbrannt. Tiermehl hat etwa den gleichen Brennwert wie Braunkohle, enthält jedoch keinen Schwefel.

Ein Klumpen dunkelbrauner Erde oder Schmutz mit einer rauen, ungleichmäßigen Textur, isoliert auf weißem Hintergrund.

Tierfett

Das produzierte Tierfett, wird in beheizten Tanks zwischengelagert. Mit Tanklastzügen wird es zu den verschiedenen Kunden zur weiteren Verwendung als biogener Anteil in Biodiesel transportiert. Der Brennwert des Tierfettes bei der Verbrennung entspricht in etwa dem in normalen Heizanlagen verwendeten leichten Heizöl.

Alle Endprodukte verlassen sterilisiert die Tierkörperbeseitigungsanlage, d. h. frei von Salmonellen, Enteriobacteriaceae, Clostridium perfringens, und mit geringer aerob mesophile Gesamtkeimzahl.

Mikrobiologische Anforderungen an Tiermehl und Tierfett:

Salmonellen: Keine Existenz / 25 g
Enteriobacteriaceae: < 10 KBE / g
Clostridium perfringens: Keine Existenz
Gesamtkeimzahl aerob mesophile: < 100 KBE / g

Ein klares Glas, das zur Hälfte mit einer dunkelbraunen Flüssigkeit gefüllt ist und auf einem weißen Hintergrund steht.

Blutmehl

Das Schlachtblut wird von den Großbetrieben (Rinder- Schweine- und Geflügelschlachthöfe) täglich schlachtfrisch durch den betriebseigenen Fuhrpark und durch externe Zulieferer beim ZTS angeliefert.

Nach einer Qualitätskontrolle wird das Blut der Kategorie 3 in der Blutanlage vorgewärmt, koaguliert, getrocknet und das somit produzierte Blutmehl nach Vermahlung in einem Silo gelagert oder ggf. in BigBags abgesackt und für die Auslieferung vorbereitet.

Der Verwendungszweck des Blutmehles erstreckt sich entweder als Zusatz in der Haustierfutterindustrie oder in der Düngerindustrie.

Eine Anhäufung von feinem schwarzem Pulver, das Aktivkohle oder Kohlenstoff ähnelt, vor einem schlichten weißen Hintergrund.